– Gegen Mobbing eintreten –

 

Theaterstück an der Schrenzerschule macht Mut

 

„Auch ich musste schon Erfahrungen mit Mobbing machen“ oder „Ja, ich gebe zu, ich habe auch schon mal einen Mitschüler runtergemacht“. Solche und ähnliche Äußerungen machten nicht wenige Schüler im Anschluss an die Theateraufführung „Kein normaler Tag“. Wie schon einige Male zuvor konnte mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Stadt Butzbach im Rahmen von „Demokratie Leben“ ein professionelles Theaterstück für die fünften Klassen der Schrenzerschule organisiert werden, das einen Anlass bietet, über dieses wichtige Thema nachzudenken und zu sprechen. Es steht im Rahmen der schulinternen Prävention und soll die Gefahren, die durch Mobbing, vor allem auch durch Cybermobbing, für alle Beteiligten entstehen, aufzeigen.  

In dem Theaterstück von Sonja Welter und Susanne Bloß steht die beliebte Schülerin Olivia, dargestellt von der Wiesbadener Schauspielerin Beate Krist, im Mittelpunkt. Eines Tages betritt ihre neue Mitschülerin Tamara, gespielt von Birgit Reibel, als Neue die Klasse. Beide freunden sich zunächst an. Doch schon bald beginnt Tamara Olivia zu ärgern, sie zerreißt Olivias Mütze, klaut ihre Stifte, beleidigt und bedroht sie auch in den sozialen Medien. Sie bringt die Klasse und Lehrer gegen sie auf. Schließlich wechselt sogar Martin, Olivias Freund, die Seiten. Olivia steht allein da. Sie ist zur Außenseiterin geworden. Kein Tag ist mehr normal, seit Tamara in der Klasse ist. Ein offenes Ohr findet Olivia zum Glück aber noch bei ihren Eltern. Das Ende des Theaterstücks bleibt bewusst offen. Wie kann es weitergehen?

Im Anschluss an die Theateraufführung wurde das Stück in Rollenspielen aufgearbeitet. Dabei wurde herausgearbeitet, wie Olivia immer tiefer in eine Krise gerät und auf der anderen Seite Tamara durch ihr unfaires Verhalten dazu beträgt, andere zu manipulieren, auf ihre Seite zieht und dazu bringt, sich schließlich gegen Olivia zu wenden. So wurde den Zuschauern dargelegt, wo Mobbing anfängt und wie es immer größere Kreise zieht. Die Schüler konnten dies sehr gut nachvollziehen und berichteten teilweise von eigenen ähnlichen Erfahrungen. Einen wichtigen Part der Veranstaltung stellte die Suche nach Auswegen aus dieser Misere dar. Es wurde auch deutlich, dass die Mitwirkung von anderen in solchen Situationen auch leicht zu einem Machtmissbrauch führen kann und dass umgekehrt eine Hilfe allein schon dadurch geleistet werden kann, dass sich die Mehrheit von dem falschen Verhalten distanziert. Als Anlaufstellen für Hilfe in ihrer Schule nannten die Schüler die Schulsozialarbeit, den Trainingsraum und ihre Lehrer, die ihnen durch Gespräche zur Seite stehen. Im Anschluss an die Veranstaltung war bei den jungen Zuschauern Nachdenklichkeit, Betroffenheit und Mitgefühl zu spüren, aber auch die Zuversicht, dass man es nun besser machen kann. In einer der vier Klassen wurde darüber hinaus die Spielfreude geweckt. Die Schüler hatten die Idee, selbst ein kleines Theaterstück zu diesem Thema zu verfassen.