Schrenzerschule ist offizielle „BikeSchool“

 

Fahrradwerkstatt mit 14 topaktuellen Mountainbikes motiviert Schüler zum Radfahren

 

Dass Schule mehr ist als einfach nur Büffeln, zeigt einmal mehr die Schrenzerschule, die nun in den Kreis der offiziellen „BikeSchools“ aufgenommen wurde. Damit wird sie dafür ausgezeichnet, dass sie in besonderer Weise das Radfahren von Kindern und Jugendlichen fördert. Und sie kann ihren Schülern nun eine schuleigene Flotte von 14 hochwertigen Mountainbikes anbieten, die mit Fördermitteln und Spendengeldern angeschafft werden konnte. Ein Kellerraum konnte zur Fahrradwerkstatt umgebaut werden – wo nun auch das handwerkliche Geschick der Schüler trainiert werden kann. Die Vorstellung der neuen Räder in einer großen Pause, in der die diesbezüglich geschulten Lehrer David Herdejost, Norman Frey und Thomas Eckhardt auf dem Schulhof einen Parcours zum Testen der Räder aufgebaut hatten, stieß auf große Begeisterung.

Schon die alten Römer kannten den Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Fitness. Umso erfreulicher, dass schon jetzt viele Schüler auf das „Mamataxi“ verzichten und morgens mit dem Fahrrad zur Schule kommen, wie der stets gut gefüllte Fahrradständer auch dem Schulhof zeigt. So haben die Biker schon ihr morgendliches Fitnesstraining absolviert, ihr Immunsystem gestärkt, sie kommen zudem wach und rege in den Unterricht.

In der Initiative „bikepool-Hessen e.V.“, die sich explizit an Schulen wendet, erfahren die jungen Menschen, dass Radfahren mehr ist als nur ein Vorwärtskommen mit einem mehr und mehr populären Verkehrsmittel. Als Radfahrer nimmt man den Körper intensiver wahr, Haltungsschäden und Übergewicht wird vorgebeugt. Man erlebt die Natur viel unmittelbarer und lernt, wie wichtig auch Rücksichtnahme auf andere ist. Und nicht zuletzt muss die Verkehrswende hinsichtlich des Klimaschutzes bei der jungen Generation beginnen. Daher ist es der Schrenzerschule wichtig, die Kompetenz des sicheren Fahrradfahrens zu vermitteln – sowie auch die Freude daran. Dies kann heute nicht mehr bei allen Kindern und Jugendlichen als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

In der BikeSchool, die zunächst in Form von zwei Arbeitsgemeinschaften an der Schrenzerschule ihren Eingang findet, wird den Teilnehmern aber noch viel mehr weitergegeben. So erwerben sie Grundkenntnisse in Pflege und Wartung ihres Bikes, üben den fachgerechten Umgang mit dem notwendigen Werkzeug, lernen verschiedene Materialeigenschaften mit ihren Vor- und Nachteilen kennen und nicht zuletzt Verantwortung zu tragen und mit anderen zu kooperieren.

Oft ist es von der Idee bis zur Umsetzung ein langer Weg. Erfreulicherweise war dies in Bezug auf die BikeSchool an der Schrenzerschule anders. Schnell fanden sich mit Norman Frey und David Herdejost zwei Lehrkräfte, die eine umfangreiche Fortbildung absolvierten und nun die AGs leiten – und in Thomas Eckhardt einen Schulleiter, der selbst fahrradbegeistert ist und das Vorhaben entsprechend umsetzte. Doch woher kommen die finanziellen Mittel, denn immerhin mussten geeignete Fahrräder und Werkzeuge angeschafft und ein passender Raum als Unterstellmöglichkeit und Werkstatt hergerichtet werden? Im Falle der Sponsoren wurde die AOK ihrem Titel als „Gesundheitskasse“ gerecht, in dem sie den Löwenanteil der Kosten übernahm. Aber auch auf die Butzbacher Volksbank und den Förderverein der Schrenzerschule sowie auf weitere Sponsoren konnte die Schulgemeinde einmal mehr bauen. Schließlich wurde mit „Bikes’n Boards“ ein lokaler Handelspartner gefunden, der das Projekt durch einen vergünstigten Preis für die Mountainbikes unterstützte. In einzelnen bewegten Pausen demonstrieren nun die AG-Teilnehmer ihre Geschicklichkeit auf dem Fahrrad und laden zum Mitfahren und Ausprobieren ein. In Zukunft können die Räder auch im Sportunterricht verwendet werden sowie bei Klassenaktivitäten oder Projekttagen. Für die Schrenzerschüler ein Grund mehr dafür, gerne zu dieser Schule zu gehören.